Disaster Recovery as a Service (DRaaS)
Was ist Disaster Recovery as a Service (DRaaS)?
Disaster Recovery as a Service (DRaaS) ist ein Cloud Computing-Servicemodell, durch das Unternehmen ihre Daten und ihre IT-Infrastruktur in der Cloud Computing-Umgebung eines Drittanbieters sichern können. So haben sie die Möglichkeit, nach einem Zwischenfall wieder auf die IT-Infrastruktur und Funktionen zuzugreifen. „As-a-Service“-Modell bedeutet, dass das Unternehmen selbst nicht alle Ressourcen besitzen oder das gesamte Disaster Recovery-Management übernehmen muss, sondern dass stattdessen ein Serviceanbieter zuständig ist.
Die Planung der Disaster Recovery ist entscheidend für die Business Continuity. Zwischenfälle, die verheerende Folgen für IT-Organisationen haben könnten, sind in den letzten Jahren vermehrt aufgetreten:
- Naturkatastrophen wie Wirbelstürme, Überschwemmungen, Waldbrände und Erdbeben
- Geräte- und Stromausfälle
- Cyberangriffe
Vorbereiten auf Zwischenfälle mit DRaaS
DRaaS erzeugt eine Spiegelung der vollständigen Infrastruktur im Fail Safe-Modus auf virtuellen Servern, einschließlich Networking-, Computing- und Storage-Funktionen. Ein Unternehmen kann weiterhin Anwendungen ausführen – sie werden aber in der Cloud- oder Hybrid Cloud-Umgebung des Serviceanbieters und nicht auf den vom Zwischenfall betroffenen physischen Servern ausgeführt. Das bedeutet, dass die Recovery nach einem Zwischenfall wesentlich schneller oder sogar sofort erfolgen kann. Sobald die physischen Server wiederhergestellt oder ersetzt wurden, werden Prozesse und Daten wieder auf sie migriert. Wenn Anwendungen in der Cloud anstatt auf einem internen Server ausgeführt werden, kann es zu einer höheren Latenz kommen. Das ist jedoch immer noch besser, als wenn Anwendungen gar nicht ausgeführt werden können.
Wie funktioniert Disaster Recovery as a Service?
DRaaS repliziert und hostet Server in den Einrichtungen eines Drittanbieters und nicht am physischen Standort des Unternehmens, das für den Workload verantwortlich ist. Der Drittanbieter implementiert einen Disaster Recovery-Plan für den Fall, dass es einen Zwischenfall am Standort des Kunden gibt. Unternehmen können DRaaS-Pläne über ein herkömmliches Abonnementmodell oder ein Modell mit nutzungsbasierter Abrechnung erwerben, bei dem sie nur dann zahlen müssen, wenn es zu einem Zwischenfall kommt. As-a-Service-Lösungen variieren im Hinblick auf Umfang und Kosten – Unternehmen sollten abwägen, welcher
DRaaS-Anbieter ihren individuellen Anforderungen und ihrem Budget entspricht. Mit DRaaS können Unternehmen Geld sparen, da sie keine eigene Disaster Recovery-Umgebung bereitstellen und warten müssen. Es gibt jedoch auch Risiken. Es gibt keine Garantie, dass ein DRaaS-Anbieter das vereinbarte RTO einhalten kann, wenn sowohl der Anbieter als auch der Kunde von derselben Naturkatastrophe, beispielsweise von einem schweren Hurrikan oder Erdbeben, betroffen sind. Verschiedene DRaaS-Anbieter haben unterschiedliche Richtlinien, um festzulegen, welche Kunden bei einem großen regionalen Zwischenfall zuerst Hilfe erhalten, oder ob Kunden eigene Disaster Recovery-Tests durchführen dürfen.
Vorteile von Disaster Recovery as a Service
Viele Unternehmen mit schlanken IT-Teams können es sich einfach nicht leisten, Disaster Recovery-Pläne zu recherchieren, zu implementieren und vollständig zu testen. DRaaS entlastet Unternehmen von der Planung der Disaster Recovery und überlässt sie den Experten. Das kann sogar viel günstiger sein, als eine eigene Backup-Infrastruktur an einem Remote-Standort zu hosten, an dem IT-Mitarbeiter im Notfall vor Ort sein müssen. Sollte es zu keinem Zwischenfall kommen, werden die teure zweite Infrastruktur und die Mitarbeiter nie benötigt. Viele DRaaS-Anbieter stellen Ihnen nur dann Leistungen in Rechnung, wenn Sie deren Services in Anspruch nehmen. Für viele Unternehmen ist DRaaS eine hilfreiche Lösung für ein dringendes Problem.
Ist Disaster Recovery as a Service das Richtige für Sie?
Unternehmen können ihre Disaster Recovery-Planung einem DRaaS-Anbieter ganz oder teilweise an überlassen. Es gibt viele verschiedene Disaster Recovery as a Service-Anbieter und drei Hauptmodelle:
Managed DRaaS: Bei einem Managed DRaaS-Modell übernimmt ein Drittanbieter die gesamte Verantwortung für die Disaster Recovery. Wenn sich Unternehmen für diese Option entscheiden, müssen sie in engem Kontakt mit dem DRaaS-Anbieter stehen, um bei Änderungen an Infrastruktur, Anwendungen und Services stets auf dem neuesten Stand zu sein. Wenn Sie nicht über die nötigen Kenntnisse oder Zeit für das Management Ihrer eigenen Disaster Recovery verfügen, ist dies möglicherweise die beste Option für Sie.
Assisted DRaaS: Wenn Sie die Verantwortung für einige Aspekte Ihres Disaster Recovery-Plans übernehmen möchten oder wenn Sie spezifische oder angepasste Anwendungen nutzen, die für Drittanbieter eine Herausforderung darstellen könnten, ist Assisted DRaaS die bessere Option. Bei diesem Modell profitieren Sie bei der Optimierung von Disaster Recovery-Verfahren von den Kenntnissen des Serviceanbieters. Der Kunde ist jedoch teilweise oder vollständig für die Implementierung des Disaster Recovery-Plans verantwortlich.
Selfservice-DRaaS: Die kostengünstigste Option ist Selfservice-DRaaS, bei der der Kunde für die Planung, das Testen und das Management der Disaster Recovery verantwortlich ist. Außerdem hostet der Kunde sein eigenes Infrastruktur-Backup auf virtuellen Maschinen an einem Remote-Standort. Sorgfältige Planung und Tests sind erforderlich, damit bei einem Zwischenfall sofort ein Failover auf die virtuellen Server durchgeführt werden kann. Diese Option eignet sich am besten für Disaster Recovery-Experten.
DRaaS im Vergleich zu Backup as a Service (BaaS)
Mit Disaster Recovery as a Service verlagert der Serviceanbieter die Computerverarbeitung eines Unternehmens bei einem Zwischenfall in die Cloud-Infrastruktur. So kann das Unternehmen weiterarbeiten, selbst wenn die ursprüngliche IT-Infrastruktur vollständig zerstört oder unzugänglich ist. Bei Backup as a Service werden hingegen nur Daten, nicht aber die Möglichkeit, Daten zu verarbeiten, von einem Drittanbieter dupliziert. Da BaaS nur die Daten und nicht die Infrastruktur schützt, ist es in der Regel kostengünstiger als DRaaS. BaaS kann eine gute Lösung für Unternehmen sein, die Daten aus rechtlichen Gründen aufbewahren müssen. Die meisten Unternehmen, die BaaS nutzen, sollten es jedoch mit einem weiteren Disaster Recovery-Tool kombinieren, um Business Continuity zu gewährleisten.
Jedes Unternehmen muss sich mit der Planung für Zwischenfälle und eventuell benötigter Unterstützung befassen. Egal, für welche Option Sie sich entscheiden, ein Disaster Recovery-Plan ist für die Business Continuity unerlässlich.
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