Was ist Anwendungsvirtualisierung?

 

Anwendungsvirtualisierung ist ein Prozess, durch den eine Standardanwendung davon ausgeht, dass sie direkt mit den Kapazitäten eines Betriebssystems verbunden ist, obwohl dies nicht der Fall ist.

 

Für diesen Prozess benötigt man eine Virtualisierungsebene, die zwischen der Anwendung und dem Betriebssystem eingefügt wird. Diese Ebene bzw. dieses Framework muss die Untergruppen einer Anwendung virtuell und ohne Beeinträchtigung des tieferliegenden Betriebssystems ausführen. Die Virtualisierungsschicht ersetzt einen Teil der Laufzeitumgebung, der normalerweise vom Betriebssystem bereitgestellt wird, und leitet Dateien und Registry-Protokolländerungen transparent zu einer einzigen ausführbaren Datei um.

 

Durch die Umleitung der Anwendungsprozesse zu einer statt mehreren im Betriebssystem verteilten Dateien kann die Anwendung ganz einfach auf einem anderen Gerät ausgeführt werden. Zuvor inkompatible Anwendungen können jetzt nebeneinander ausgeführt werden.

 

In Verbindung mit der Anwendungsvirtualisierung wird die Desktop-Virtualisierung verwendet – die Abstrahierung der physischen Desktop-Umgebung und der zugehörigen Anwendungssoftware vom Anwendergerät, das darauf zugreift.

Ausführen der Anwendungsvirtualisierung


Bei Anwendungs- und Desktop-Virtualisierung handelt es sich um Desktop as a Service-Lösungen (DaaS), die von einem Hypervisor (d.h. Virtual Machine Monitor oder VMM) verwaltet werden. Eine VMM-Infrastruktur – Software, Firmware und/oder Hardware – erstellt und betreibt virtuelle Maschinen (VMs). Ein Host (Server) stellt eine Verbindung zu mehreren Gästen (Endpunkten) her. 


Anwendungs- und Desktop-Virtualisierung ermöglichen ein zentrales Management der gesamten Desktop-Umgebung. Unternehmen müssen lediglich ein paar Images von Anwendungen und virtualisierten Desktops statt einer Vielzahl von Endpunkten patchen und können so Updates konsistent, vollständig und schnell bereitstellen. 


Da Software- und Sicherheits-Updates in Images auf Servern im Rechenzentrum gespeichert werden, wird die Gefahr für Endgeräten durch Schwachstellen wie Malware oder Anwendungsmanipulationen deutlich reduziert. 

Vorteile der Anwendungsvirtualisierung


Diese Server-Images erleichtern die Einhaltung regulatorischer Auflagen wie beispielsweise des Payment Card Industry Data Security Standard (PCI DSS) und des Health Insurance Portability and Accountability Act (HIPAA). Da Daten nicht auf Endgeräten verarbeitet oder gespeichert werden, kommt es auch nicht zu Datenlecks, wenn das Gerät kompromittiert wird. Das Endgerät ist lediglich ein Anzeigeterminal.


Sowohl Anwendungs- als auch Desktop-Virtualisierung unterstützen Vorfallmanagement. Sie lösen viele unerwünschte Desktop-Ereignisse, indem sie lediglich ein virtualisiertes Image aktualisieren und die Desktop-Umgebung in ihrem vorherigen Zustand wiederherstellen.


Weitere Vorteile der Virtualisierung:

  • Ausführung von Legacy-Anwendungen (z.B. Anwendungen, die für veraltete Betriebssystemplattformen wie Windows 7 und XP entwickelt wurden)
  • Plattformübergreifender Betrieb (z.B. Ausführen von Windows-Anwendungen auf iOS, Android, macOS und Chrome OS)
  • Keine Konflikte mit anderen virtualisierten Anwendungen (z.B. in Konflikt stehende Anti-Malware-Software)
  • Mehrere Anwendungsinstanzen können ausgeführt werden – wenn sie nicht virtualisiert sind, können viele Anwendungen die Ausführung einer Instanz erkennen und lassen keine neuen Instanzen zu.

Allerdings stellt die Virtualisierung mancher Anwendungen eine Herausforderung dar. Beispielsweise kann eine Anwendung, für die ein Gerätetreiber erforderlich ist (der in das Betriebssystem integriert ist und somit betriebssystemspezifisch ist), die Nutzung von Peripheriegeräten wie Druckern beeinträchtigen. 


Außerdem ist die Virtualisierung von 16-Bit-Anwendungen und Anwendungen, für die eine umfassende Betriebssystemintegration nötig ist, problematisch (z.B. einige Virenschutzprogramme). Durch Virtualisierung verursachte Latenzen können grafikintensive Anwendungen während des Rendering-Prozesses beeinträchtigen. 

Unterschiede zwischen Server- und Anwendungsvirtualisierung


Obwohl die beiden Prozesse die gleichen Hauptmerkmale wie Kostensenkung, Verbesserung der Datensicherheit und zentrale Kontrolle aufweisen, erfüllen sie unterschiedliche Funktionen.


Servervirtualisierung bezieht sich auf die Verwendung von einem oder mehreren Servern, die in verschiedenen Servergruppen geclustert sind. Wenn in einem Rechenzentrum 20 physische Server vorhanden sind, können diese beispielsweise in zwei Gruppen mit je zehn Servern oder in zwei Gruppen mit fünf und 15 Servern virtualisiert werden. Es gibt keinen Unterschied zwischen einem virtuellen Server und einer Gruppe von fünf, zehn oder 15 physischen Servern, die als einzelner Server fungieren.


Umgekehrt kann ein physischer Server in mehrere virtuelle Server partitioniert werden, um die Ressourcen des Unternehmens zu maximieren und die Recovery nach unerwarteten Serverausfällen zu vereinfachen. Mithilfe virtueller Server lassen sich weitere Kosten einsparen, da keine zusätzlichen physischen Server im Unternehmen benötigt werden. Dies führt zu einem geringeren Wartungsaufwand sowie zu weniger Umweltbelastung und Energieverbrauch.


Wenn Anwendungen virtualisiert werden, werden sie unabhängig von einem anderen Betriebssystem oder Browser ausgeführt. Ein Beispiel wäre die Virtualisierung von Microsoft PowerPoint für die Ausführung in Ubuntu über einen Browser von Opera.


Die Implementierung beider Umgebungen unterscheidet sich ebenfalls. Die Desktop-Virtualisierung wirkt sich auf Netzwerkarchitektur, Übertragungsprotokoll und Rechenzentrum aus, während die Servervirtualisierung nur zu Änderungen am Server führt.  

Vorteile der Anwendungsvirtualisierung


Unternehmen müssen ihren digitalen Arbeitsplatz weiterentwickeln, um Kosten zu senken und die Produktivität zu steigern. Dies bedeutet, dass Netzwerkressourcen von On-Premises-Umgebungen in die Cloud migriert werden müssen. DaaS ist das Ergebnis dieses Paradigmenwechsels.  


Der moderne digitale Arbeitsplatz von heute fasst die von Anwendern benötigten Geräte, Anwendungen und Services zusammen. Diese Arbeitsumgebungen müssen sicher und einheitlich verwaltet werden, damit ein gemeinsamer Zugriff im gesamten Unternehmen möglich ist.  


DaaS-Lösungen können mit VMware Horizon® View™ 7, bereitgestellt werden, einem Produkt zur Desktop-Virtualisierung, das die Bereitstellung, den Schutz und das Management von Desktops und Anwendungen optimiert. Durch unübertroffene Einfachheit, Geschwindigkeit, Flexibilität und Skalierbarkeit können Sie mit Horizon die Kosten im Vergleich zu herkömmlicher VDI erheblich senken. Gleichzeitig wird eine persistente und unterbrechungsfreie UX auf jedem Gerät an jedem Ort und zu jeder Zeit gewährleistet.


Horizon unterstützt mobiles Arbeiten und ermöglicht Anwendern den schnellen und gleichzeitigen Zugriff auf mehrere betriebssystemspezifische Anwendungen aus der Cloud über jedes Gerät.

 
Zur Horizon-Produktreihe gehören:

  • Horizon 7: eine Plattform, die schnelle und effiziente Bereitstellung und Management von virtuellen Desktops und veröffentlichten Anwendungen optimiert – in der Cloud, On-Premises, in einer Multi-Cloud- oder Hybridkonfiguration, auf jedem Gerät, überall
  • Horizon Cloud on Microsoft Azure: Profitieren Sie von den Vorteilen von Application as a Service (AaaS) in Kombination mit flexibler IaaS, um einen optimierten digitalen Arbeitsplatz zu geringeren Kosten zu erzielen.
  • Horizon Apps: bietet Anwendern über eine einheitliche Arbeitsumgebung schnellen und einfachen Zugriff auf alle veröffentlichten Anwendungen, SaaS-Anwendungen und mobilen Apps
  • Horizon Cloud on IBM Cloud: Vermeiden Sie Kosten und Aufwand für das Management interner Infrastrukturen, während Sie in der Cloud gehostete Anwendungen und Desktops einfach und schnell für jeden Endpunkt bereitstellen.
  • App Volumes: Für Anwendungs- und UEM-Nutzung stellt App Volumes Anwendungen schnell in Desktop-Umgebungen bereit und ermöglicht der IT, Anwendungen im Handumdrehen skalierbar für Anwender bereitzustellen.

Zugehörige Produkte, Lösungen und Ressourcen für VMware-Anwendungsvirtualisierung

Was ist Desktop-Virtualisierung?

Lösungen zur Desktop-Virtualisierung bieten Unternehmen nicht nur die Optimierung von Bereitstellung, Schutz und Management von Desktops und Anwendungen, sondern darüber hinaus Kostenkontrolle sowie die Gewährleistung, dass Anwender jederzeit und überall auf jedem Gerät arbeiten können.

Anwendungsvirtualisierung mit ThinApp

ThinApp beschleunigt die Anwendungsbereitstellung und vereinfacht die Anwendungsmigration, indem Anwendungen von den zugrunde liegenden Betriebssystemen isoliert werden. So vermeiden Sie Anwendungskonflikte und optimieren gezielt Bereitstellung und Management.

VMware Horizon 7

VMware Horizon® 7 vereinfacht das Verwalten und Bereitstellen von virtuellen Desktops und Anwendungen On-Premises, in der Cloud oder in einer Hybrid Cloud- oder Multi-Cloud-Konfiguration über eine einzige Plattform für Anwender.

Horizon Cloud – eine cloudnative virtuelle Desktop-Plattform

Mit VMware Horizon Cloud können Sie virtuelle Desktops und Anwendungen über die Cloud auf jedem Gerät überall bereitstellen – und zwar über eine zentrale Cloud-basierte Steuerungsebene.

Schnellere Anwendungsbereitstellung und vereinfachtes Management dank VMware App Volumes

Mit App Volumes, einer Schlüsselkomponente von JMP – der Desktop- und Anwendungsbereitstellung der nächsten Generation –, können IT-Kosten um bis zu 70% gesenkt werden.

Desktop- und Anwendungsvirtualisierung für das 21. Jahrhundert

Mit aktuellen VDI-Lösungen lassen sich die Themen Kosten, Komplexität und Probleme bei der Anwendererfahrung im Zusammenhang mit virtuellen Anwendungs- und Desktop-Virtualisierungstechnologien direkt adressieren. Deshalb befassen sich viele IT-Organisationen erneut mit diesen Lösungen.