Was sind Cloud-Desktops?

Cloud-Desktops sind ein End-User Computing-Ansatz, bei dem virtuelle Desktops und Anwendungen auf Cloud-basierten Ressourcen und nicht auf Ressourcen in On-Premises-Rechenzentren von Unternehmen gehostet werden.  

Cloud-Desktops werden auch als „virtuelle Cloud-Desktops, „in der Cloud gehostete Desktops“ oder Desktop as a Service (DaaS) bezeichnet. Anwender können standort- und geräteunabhängig darauf zugreifen, solange sie über eine Internetverbindung verfügen. VMware Horizon Cloud ist beispielsweise ein Anbieter von in der Cloud gehosteten Desktops. 

Die nahezu ubiquitäre Einführung Cloud-basierter Services wie Office 365, die weltweite Zunahme von Remote-Arbeit infolge der COVID-19-Pandemie und die fortschreitende digitale Transformation treiben das Wachstum dieses Marktes voran. Laut Verified Market Research wird sich das Marktvolumen für Cloud-Desktops bis 2026 voraussichtlich auf über 11 Mrd. US-Dollar beziffern. 

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Wie funktionieren Cloud-Desktops?

In der Regel gewähren Desktop-Virtualisierungsplattformen Zugriff auf Windows-Desktops oder -Anwendungen, die an einem anderen physischen Standort ausgeführt werden. Hierfür wird eine Plattform eingesetzt, die im Wesentlichen aus folgenden Komponenten besteht:

  • Ein Rechenzentrumsserver, auf dem eine oder mehrere Instanzen von Windows ausgeführt werden
  •  Eine Desktop-Virtualisierungsinfrastruktur, um die Konfiguration dieser Windows-Instanzen zu verwalten und ihnen Anwender zuzuweisen 
  • Ein Gateway für den sicheren Zugriff von außerhalb des Rechenzentrums 
  • Ein Endgerät, über das Anwender auf ihre virtuellen Desktops oder Anwendungen zugreifen können. Dies kann ein Laptop, ein Desktop oder ein mobiles Gerät sein. Es kann sich auch um einen „Thin Client“ – ein Gerät für den Zugriff auf virtuelle Desktops und Anwendungen – oder einen einfachen Webbrowser handeln. 
  • Ein Remote-Protokoll, über das Video-, Audio-, Tastatur- und Mausdaten zwischen Anwendergeräten und Desktops ausgetauscht werden 

Einfach ausgedrückt: Wenn Anwender versuchen, sich über ihr Endgerät zu verbinden, stellt das Remote-Protokoll über das Gateway eine Verbindung zur Desktop-Virtualisierungsinfrastruktur her, die dann die Anwenderverbindung an die zugewiesenen virtuellen Desktops oder Anwendungen weiterleitet. 

Cloud-Desktops funktionieren nach demselben Prinzip. Der einzige Unterschied besteht darin, dass die Desktop-Virtualisierungsinfrastruktur und Rechenzentrumsressourcen bei Cloud-Desktops von einem Drittanbieter gehostet und verwaltet werden.  

Welche Vorteile bieten Cloud-Desktops?

Cloud-Desktops bieten sowohl Unternehmen als auch Anwendern eine Vielzahl von Vorteilen. Da Cloud-Desktops virtuell sind, lassen sich viele Anwender auf einer einzigen virtuellen Maschine (VM) unterstützen. Dadurch entstehen Skaleneffekte. Unternehmen können schnell neue „Desktops“ für Mitarbeiter einrichten, ohne dabei physische Computer beschaffen zu müssen.  

Da zahlreiche Anwender eine einzelne Windows-Instanz gemeinsam nutzen können, erzielen Unternehmen größere Skaleneffekte und verteilen die Kosten einer Instanz auf mehrere Anwender. Dies wird im Allgemeinen als „Remote Desktop Session Host (RDSH)“ oder „Mehrfachsitzung“ bezeichnet. Es werden auch Anwendungsbereiche unterstützt, in denen eine Instanz pro Anwender erforderlich ist, was in der Regel als virtuelle Desktop-Infrastruktur (VDI) bezeichnet wird. 

In beiden Szenarien bedeutet die Cloud-Nutzung, dass Kunden nur für die Ressourcen bezahlen müssen, die sie zu einem bestimmten Zeitpunkt tatsächlich verbrauchen. Unternehmen können schnell neue Desktops für ihre Mitarbeiter einrichten, ohne dabei physische Computer beschaffen zu müssen. Werden diese Ressourcen nicht mehr benötigt, lassen sie sich deaktivieren, sodass für Kunden keine weiteren Kosten mehr entstehen. Zwar gibt es auch andere Preismodelle, doch die nutzungsbasierte Abrechnung ist ein klarer Vorteil von Cloud-Desktops.

Die COVID-19-Pandemie hat sehr deutlich gemacht, dass Mitarbeiter auch von zu Hause oder anderen Standorten aus auf ihre Computer zugreifen müssen. Zudem entwickeln sich Unternehmen weiter und verfolgen heute ein Rund-um-die-Uhr-Geschäftsmodell. Der uneingeschränkte Zugriff auf Unternehmensressourcen kommt dabei sowohl Arbeitnehmern als auch Arbeitgebern zugute. 

Der Einsatz von Cloud-Desktops bietet darüber hinaus folgende Vorteile:

Höhere Produktivität: Standortunabhängiger Zugriff rund um die Uhr führt direkt zu mehr Produktivität und Effizienz, da Mitarbeiter geschäftskritische Aufgaben von zu Hause aus, in einem Café, am Flughafen oder überall dort erledigen können, wo ihnen ein mobiles Gerät mit Internetverbindung zur Verfügung steht. 

Einsparungen: Mit Cloud-Desktops profitieren Unternehmen von Einsparpotenzialen in mehreren Bereichen. Da Mitarbeiter über jedes Gerät auf ihren Desktop zugreifen können, muss das IT-Budget nicht durch Investitionen in kostspielige, leistungsstarke Laptops oder Desktops für die geschäftliche Nutzung belastet werden. Die Lebensdauer vorhandener Client-Geräte lässt sich verlängern, da alle Computing-Vorgänge auf dem Cloud-Host ausgeführt werden. In Bezug auf Betriebsabläufe stellen viele Unternehmen zudem fest, dass sie weniger IT-Support bereitstellen müssen und so jeden Monat zusätzliche Kosten einsparen. 

Mehr Sicherheit: Die meisten hyperskalierten Cloud-Anbieter stellen bekanntermaßen ein Höchstmaß an physischer Sicherheit bereit, die die Sicherheitsfunktionen nahezu aller Unternehmen mit Ausnahme besonders sicherheitsbewusster Unternehmen bei Weitem übertrifft. Da sich Business-Anwendungen und Geschäftsdaten in der Cloud und nicht auf Geräten befinden, stellt ein verlorenes Gerät zudem keine geschäftliche Bedrohung dar. Auch heruntergefallene oder defekte Geräte, die für den Zugriff auf in der Cloud gehostete Desktops verwendet werden, haben keine Auswirkungen auf die bereits in der Cloud gespeicherten Daten und Anwendungen. 

Einfachheit durch Selfservice: Cloud-Desktops können bei Bedarf in Sekunden- oder Minutenschnelle für den Zugriff bereitgestellt werden. Ebenso schnell können sie stillgelegt werden. Anstatt Desktops bei Herstellern oder Händlern zu bestellen, können IT-Teams in der Cloud gehostete Desktops bereitstellen, während neue Mitarbeiter noch die nötigen Formulare ausfüllen. Damit sind Desktops einsatzbereit, sobald sie ihren Platz am Schreibtisch einnehmen.  

Mehr Agilität: Cloud-Desktops erhalten automatische Updates für Anwendungen und Dienstprogramme, ohne sie für einzelne Anwender bereitstellen zu müssen. Anwender können nahezu jedes Gerät für den Zugriff auf ihre virtuellen Desktops oder Anwendungen verwenden. Dabei erhalten sie stets dieselben Anwendungen mit derselben Performance, unabhängig davon, ob sie PC, Mac, Linux, iOS oder Android bevorzugen. 

 

Welche Anwendungsbereiche werden von Cloud-Desktops unterstützt?

Standortunabhängiges Arbeiten: Die COVID-19-Pandemie hat den kontinuierlichen Übergang von On-Premises- zu Remote-Arbeit nur noch weiter beschleunigt. Noch bevor Mitarbeiter infolge der Pandemie ins Homeoffice wechseln mussten, hatte Fast Company prognostiziert, dass bis 2020 bereits mehr als 50% der Arbeitskräfte remote arbeiten würden. Durch die Pandemie ist ihr Anteil in zahlreichen Unternehmen auf nahezu 100% gestiegen. Mitarbeiter nutzen im Homeoffice üblicherweise BYOD-Geräte, was die Anforderungen im Hinblick auf Sicherheit, Anwendungskompatibilität und Zugriff erhöht. Zudem muss sichergestellt werden, dass stets die neuesten Patches und Updates auf diesen Geräten installiert werden. Mit Cloud-Desktops lassen sich all diese Herausforderungen bewältigen und Mitarbeiter können von überall aus arbeiten. 

Schutz gelegentlicher Anwender: Auftragnehmer und andere gelegentliche Anwender haben oftmals keinen Zugang zu Unternehmensnetzwerken und müssen deshalb zur Erledigung ihrer Aufgaben auf E-Mails zurückgreifen oder hoffen, dass sie Zugriff auf Collaboration-Tools erhalten. Diese Vorgehensweise ist nicht nur ineffizient, sondern kann auch zur Exfiltration sensibler oder regulierter Daten führen. Manche Unternehmen gewähren Auftragnehmern vollständigen Zugriff auf Unternehmensressourcen, was ebenfalls Risiken birgt. Wenn Unternehmen täglich auf die Zusammenarbeit mit Hunderten oder Tausenden von Auftragnehmern angewiesen sind, kann dies zu einem großen Problem werden. Mithilfe von Cloud-Desktops können Unternehmen ihren Auftragnehmern oder anderen Anwendern Zugriff gewähren, jedoch nur auf eine sehr begrenzte Anzahl von Anwendungen und Daten. Bei Cloud-Desktops muss kein uneingeschränkter Zugriff gewährt werden und Desktops von Auftragnehmern lassen sich stilllegen, sobald diese ihre Aufgabe erfüllt haben. 

Fusionen und Akquisitionen: Cloud-Desktops können bei Akquisitionen in vielerlei Hinsicht hilfreich sein – von der Unterstützung von „Vertragsräumen“, in denen Mitglieder beider Unternehmen gemeinsam auf für Transaktionen relevante Dokumente und Anwendungen zugreifen können, bis zur schnellen Bereitstellung von Desktops für viele neue Mitarbeiter, die im Zuge eines Geschäftsabschlusses übernommen werden. Außerdem können Teams dadurch weiter auf ihren vorhandenen Geräten arbeiten, während sie sich mit den neuen Cloud-Desktops vertraut machen. So lässt sich die Produktivität weiter steigern und neue Teams sind sofort einsatzbereit. 

Disaster Recovery und Business Continuity (DR/BC): Ransomware-Vorfälle haben gezeigt, wie wichtig zuverlässige Backup-, DR- und BC-Pläne sind. Physische Katastrophen wie Pandemien, Überschwemmungen oder Wirbelstürme können dazu führen, dass Unternehmen nicht mehr erreichbar sind oder wichtige Mitarbeiter keinen Zugang mehr zu ihrem Arbeitsplatz und damit auch keinen Zugriff auf digitale Ressourcen haben. Cloud-Desktops bewältigen all diese Szenarien und mindern das Risiko, dass Dokumente unauffindbar oder Daten versehentlich offengelegt werden, was Datenschutzverletzungen nach sich ziehen könnte.  

Worin unterscheiden sich On-Premises- und Cloud-Desktops?

Virtuelle Desktop-Infrastruktur(VDI)-Server können On-Premises oder in der Cloud bereitgestellt werden. Unternehmen entscheiden sich möglicherweise für eine On-Premises-VDI, um Sicherheitsvorschriften und behördliche Auflagen zu erfüllen oder Governance zu gewährleisten. In diesem Fall sind IT-Abteilungen für das Management von VMs innerhalb einer VDI sowie für die zugrunde liegende Infrastruktur zuständig, die regelmäßig gewartet und nach Ablauf ihrer Nutzungsdauer ausgetauscht werden muss.

Eine On-Premises-Infrastruktur erfordert erhebliche Investitionen in Server- und Storage-Hardware sowie Netzwerkbandbreite, um die erwartete Anzahl an gleichzeitigen Anwendern zu unterstützen. Bei Cloud-Desktops entfallen diese Investitionen und Wartungsarbeiten und Unternehmen profitieren von einem planbaren monatlichen Abonnement.

Mithilfe von Cloud-Desktops können Anwender ihre eigenen Konten verwalten, Verzeichnisse erstellen, Anwendungen steuern, Administrationstools ausführen und Applets sowie Gadgets zu ihren gehosteten Desktops hinzufügen. Dabei reduziert sich der administrative Overhead. 

Da beim Hinzufügen von Anwendern keine neue Hardware erworben werden muss, vereinfachen Cloud-Desktops das Desktop-Computing und den dazugehörigen Support. Darüber hinaus erhöhen sie die Skalierbarkeit und eignen sich ideal als Computing-Modell für junge oder schnell wachsende Unternehmen.

 

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